Veranstaltung: | Nominierungsveranstaltung Kommunalwahl 2024 Mannheim |
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Tagesordnungspunkt: | 3.15. Listenplatz 15 (Frauen*platz) |
Antragsteller*in: | Wiltrude Höschele (OV Mitte) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 12.11.2023, 15:02 |
A10: Wiltrude Höschele
Selbstvorstellung
Ihr Lieben,
ich bitte um eure Unterstützung für meine Kandidatur für den Listenplatz 15, Frauen*platz.
Schon lange versuche ich, meinen Teil beizutragen zur Bewältigung der zivilisatorischen Krise, in der wir uns befinden. Die Art des Denkens und Handelns, die durch Imperialismus, Kolonialismus und moderne Industriegesellschaft (ob kapitalistisch oder kommunistisch geprägt) befördert wurde, stößt an ihre sozialen und ökologischen Grenzen. Wir sind alle im alten Denken verfangen, müssen aber schleunigst neue Wege finden, um katastrophalen Klimawandel, verheerende Artenverluste, tote Ozeane usw. noch zu vermeiden.
Um meinen Beitrag zum Wandel zu leisten, möchte ich gerne vor Ort, in Mannheim, an der Gestaltung der lokalen Rahmenbedingungen für das Leben und Wirtschaften mitwirken. Vor Ort, weil jeder Wandel mit lokalen Veränderungen anfängt, bevor die sich auch auf breiterer Ebene durchsetzen. Bei Bündnis 90/Die Grünen, weil ich dort Mitglied bin und meine Themen genau zu dieser Partei passen. Weil diese Partei bereit ist, dicke Bretter zu bohren, was schließlich auch zu Erfolgen führt, selbst wenn es oft lange dauert – siehe Ausstieg aus der Atomkraft. Und weil diese Partei auf lokaler Ebene Projekte vorantreibt wie Klimaschutzplan und Local Green Deal, die tatkräftig umgesetzt werden müssen! Da will ich mithelfen.
Ich bewerbe mich auf den Platz 15, einem Frauen*-platz. Für einen Frauen*platz bewerbe ich mich, obwohl ich über 50 Jahre meines Lebens als Junge bzw. Mann lebte. Mir wurde das Leben damals aber immer unerträglicher, bis ich endlich den Sprung wagte, mich als Frau zu identifizieren. Seitdem bin ich ungeheuer viel glücklicher, emotional ausgewogener, kann besser mit Rückschlägen umgehen, und kann Pläne machen, die meiner inneren Natur besser entsprechen. Ich habe vor, im Laufe des Jahres 2024, nach Inkrafttreten des neuen Selbstbestimmungsgesetzes (das vor allem von Bündnis 90/Die Grünen vorangetrieben wird), nach diesem neuen Verfahren auch offiziell zur Frau zu werden.
Was bringe ich mit für die Arbeit im Gemeinderat? Dazu eine bisschen Biografie:
Geboren bin ich in Iserlohn, aufgewachsen bin ich aber in den Hauptstädten von Thailand, Südkorea und Griechenland infolge der Tätigkeit meines Vaters an diesen Orten. Ich studierte in den USA, zuerst Biologie und Kunst, dann Umweltwissenschaften und schließlich Geographie. Mein Ziel war dabei, zur Lösung der Umweltproblematik beitragen zu können.
Nach dem Studium wurde ich Professor an einer kleinen Uni im ländlichen Missouri, beschäftigte mich weiterhin mit Wegen zu einer gesellschaftlichen Transformation. Ich publizierte ein erstes Buch, in dem ich viele der Grundannahmen der Wirtschaftslehre in Frage stellte, wie zum Beispiel die These, dass Menschen von Natur aus immer mehr haben wollen, und dass es deshalb von allem stets weniger gibt, als die Menschen brauchen, um glücklich zu sein. Außerdem präsentierte ich Grundrisse einer Wirtschaftslehre auf Grundlage anderer Prämissen. Meine Frau und ich waren aber nicht glücklich in dem erzkonservativen Ort, in dem wir lebten. Auch wollte ich nicht nur forschen und lehren, sondern mich auch gesellschaftlich engagieren, und dafür gab es für mich dort sehr wenig Gelegenheit.
Deshalb zogen wir 2014 um nach Heidelberg, 2019 folgte ein weiterer Umzug nach Mannheim. Gesellschaftlich engagiere ich mich unter anderem bei Transition Town Heidelberg, beim Quadradentscheid Mannheim und bei den Grünen, und ich habe 2017 ein zweites, deutschsprachiges Buch „Wirtschaft neu erfinden“ publiziert. Neuerdings arbeite ich an der Gründung eines Unternehmens als Künstlerin/Kunsthandwerkerin. Ich nähe Kleider und Accessoires (zum Beispiel Handtaschen) aus Stoffresten, die bei anderen Unternehmen in Mannheim anfallen und die sonst weggeworfen würden. Jedes Teil ist ein Unikat. Meine Produktion vermeidet Umweltschäden durch Abfall und durch die Herstellung und Verarbeitung neuer Rohstoffe.
Aus dieser Lebensgeschichte kann ich mein Fachwissen, meine kritische Perspektive, meine Auslandserfahrungen, meine Erfahrung aus sehr verschiedenen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten, sowie mein Verständnis für Diversitätsanliegen in die Arbeit im Gemeinderat einbringen. Ich freue mich sehr, wenn ihr mir das ermöglicht!
Eure
- Alter:
- 58
- Geschlecht:
- weiblich
- Geburtsort:
- Iserlohn, NRW